Wissenschaftlicher Gesprächskreis: Wie geht man mit literarischen Nachlässen um?
Von privaten Briefen, Fotografien und Erinnerungsstücken bis hin zu Manuskripten oder ganzen Bibliotheken mit handschriftlichen Notizen – die Vielfalt literarischer Nachlässe ist groß. Ihre Untersuchung ermöglicht deshalb oftmals einen sehr persönlichen Einblick in das Leben und Werk der ehemaligen Besitzer*innen. In der Forschung haben literarische Nachlässe daher einen besonders hohen Stellenwert und sind auch für Neuauflagen oder Adaptionen literarischer Werke relevant.
Doch wer entscheidet, was mit dem literarischen Nachlass einer Person geschieht und wie kann er am besten für die Nachwelt erhalten werden? Wenn es um literarische Nachlässe geht, wollen viele Personen und Institutionen mitreden: Von privaten Erben über Verlage bis hin zu Archiven, Mäzenen und politischen Vertretungen. Gleichzeitig befindet sich das Nachlasswesen in einem ständigen Wandel, beispielsweise in Zeiten der Digitalisierung, in denen auch immer mehr Autor*innen mit dem Computer arbeiten.
Die Literaturwissenschaftlerin und Direktorin des Deutschen Literaturarchivs Marbach, Sandra Richter, wird sich in einem Vortrag dem Thema der literarischen Nachlässe widmen. Im Anschluss ist das Publikum zu einer wissenschaftlichen Diskussionsrunde eingeladen.
Sandra Richter studierte Germanistik, Philosophie, Politikwissenschaft und Kunstgeschichte. Als Leiterin der Abteilung für Neuere deutsche Literatur an der Universität Stuttgart und Direktorin des Deutschen Literaturarchivs Marbach ist ihr die Sicherung des literarischen Erbes ein besonderes Anliegen. Ihre Forschungs- und Lehrschwerpunkte sind deutsche und vergleichende Literaturwissenschaft von 1600 bis zur Gegenwart, empirische Literaturwissenschaft, interkulturelle Germanistik sowie Wissens-, Ideen-, Begriffs- und Metapherngeschichte.
Der Wissenschaftliche Gesprächskreis wird von der Deutschen Botschaft Seoul, dem Alumninetzwerk Deutschland-Korea, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst, dem Goethe-Institut Korea sowie der Koreanisch-Deutschen Gesellschaft mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung durchgeführt und bietet Wissenschaftler*innen, die in Deutschland forschen oder eine Verbindung zu Deutschland haben, eine Plattform, um aktuelle Themen zu diskutieren.
Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache mit koreanischer Simultanübersetzung statt.